Very British: Bericht Frühlingskonzert 2013
„Very British!“- war das diesjährige Frühlingskonzert des Musikvereins „Eintracht“ Olsberg am ersten Maiwochenende. Britisch war auch das Ambiente im „ Königreich Konzerthalle“: Flaggen, Blumen und Tischdecken in den passenden Farben sowie typische rote Telefonhäuschen hießen die Besucher willkommen.
Stilecht im englischen Frack führte Tobias Klauke als Moderator durch den Abend. Den ersten Auftritt des Abends meisterten die Jüngsten des Vereins. Stephan Schauerte als neuer Dirigent des Ausbildungsorchesters (ABO) geleitete seine zehn Nachwuchstalente auf die Bühne. Da war der Ein oder Andere erstaunt, wie gut schon das Zusammenspiel klappt und sogar schon Soli gemeistert wurden!
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Lautere- und erstaunlich bekannte- Klänge gab es dann im Anschluss vom großen Blasorchester zu hören: Dirigent Michael Lohmeier hatte sich intensiv auf Spurensuche begeben- wer hätte gedacht, dass der oft auf Sauerländer Schützenfesten gespielte Marsch „Laridah“ seinen Ursprung in einer altenglischen Melodie hat? Weniger bekannt war dann das Stück „Lincolnshire Posy“, aus dem vier Sätze gespielt wurden. Zum Glück endeten diese nicht wie bei der Uraufführung des Stückes in einem Desaster! Vielmehr wurden so dem Publikum verschiedene britische Volksweisen nähergebracht, die in den einzelnen Sätzen verarbeitet wurden.
Vielen bekannt war sicher das Musical „My fair Lady“, aus dem die bekanntesten Melodien gespielt wurden. Im Anschluss an die Geschichte von dem Blumenmädchen Eliza nahm das Orchester das Publikum mit auf eine Zugfahrt: Bei „Articulation Train“ ging es zunächst gemächlich los bis der „Zug“ Fahrt aufnahm und sich steigerte bis hin zu einer wahren Höllenfahrt – ein besonderer Hingucker war dabei der Dampf, der an den passenden Stellen durch eine Nebelmaschine abgelassen wurde!
Zum Abschluss des ersten Teiles wurde es noch einmal festlich: „Pomp an Circumstance“ ließ einen Hauch der Londoner „Last Night of the Proms“ durch die Konzerthalle wehen.
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Nach einer Pause betrat das Jugendorchester zum letzten Mal mit Michael Aufmkolk als Dirigent die Bühne. Nach dem Marsch „The Centurion“ gab dieser bei „James Bond 007“ im wahrsten Sinne des Wortes seinen Dirigentenstab ab: Dieser flog nämlich an einer besonders dramatischen Stelle, begleitet von Schüssen, quer über die Bühne. Offiziell übergab er den Stab dann begleitet von Abschiedsworten an seinen Nachfolger Felix Burmann: „Ich hatte die Aufgabe, die Leitung des Jugendorchesters so lange zu übernehmen, bis jemand aus den eigenen Reihen so weit ist- diese Mission ist jetzt erfüllt.“ Schon seit längerer Zeit arbeiteten Burmann und Aufmkolk Seite an Seite. Mit „God save the Queen“, einem Medley der Rockband „Queen“, startete das Jugendorchester dann mit seinem neuen Dirigenten furios in eine vielversprechende Zukunft! Überhaupt- wer die Augen während des Konzertes geschlossen gehalten hätte, hätte wahrscheinlich keinen Unterschied zur Klangqualität des großen Blasorchesters feststellen können!
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Auch Ehrungen fanden ihren Platz an diesem Konzertabend. Verdienten Musikern wurden durch Johannes Straberg (1. Vorsitzender) und den geschäftsführenden Vorstand diverse Ehrennadeln und Urkunden überreicht. Besonders erwähnenswert: Helmut Schmücker wurde für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft ausgezeichnet. Er war viele Jahre im Vorstand und vor allem lange Zeit als Dirigent des großen Blasorchesters tätig und hat nun seine Zeit als aktiver Musiker offiziell beendet.
Nachdem das große Blasorchester wieder auf der Bühne Platz genommen hatte, wurde es nach Holsts einfühlsamer „Jupiter Hymne“ schottisch: „A Highland Rhapsody“ entführte das Publikum in die raue, aber wunderschöne Landschaft der Highlands. Zwar gab es keine echten Dudelsäcke- diverse Musiker gaben sich aber Mühe, ihre Instrumente zumindest annähernd so klingen zu lassen.
Zum Mitpfeifen lud dann „The Bridge on the River Kwai“ ein, bevor die berühmteste Popband aller Zeiten ihren Auftritt in einem Medley für Blasorchester hatte- viele der „Beatles“- Songs sind auch heute noch Ohrwurmgaranten und ließen bei so manchem Zuhörer die Füße wippen. Das patriotische „Rule Britannia“- die inoffizielle Nationalhymne der Briten- beendete den offiziellen Teil des Konzertes. Nach dem Abebben des ersten Applauses ließ sich das große Blasorchester jedoch nicht lange bitten und spielte als Zugabe das überall auf der Welt bekannte Abschiedslied „Auld Lang Syne“.
Aber die „Eintracht“ wäre nicht die „Eintracht“, wenn sie nicht noch ein Ass im Ärmel gehabt hätte: für die Marschfreunde im Publikum hatte Michael Lohmeier stilsicher statt dem obligatorischen „Alte Kameraden“ den Parademarsch herausgesucht, der am Geburtstag der Queen immer gespielt wird- ein würdiger Abschluss eines rundum gelungenen Konzertes…
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Fotos: Marco Krzyzynski
Bericht: Felicia Schley
Vielen Dank!