Filmreifes Frühlingskonzert…
Schon der köstliche Popcornduft, der die Gäste des Frühlingskonzertes des Musikvereins „Eintracht“ im Foyer der Olsberger Konzerthalle empfing, verhieß ein besonderes Konzerterlebnis. „Film ab“ hieß es bei der Gemeinschaftsproduktion des Musikvereins mit der Schützenbruderschaft „St. Michael“.
Viele kreative Köpfe hatten es sich zur Aufgabe gemacht, dem Publikum einen Kinoabend für die Ohren zu bereiten. Da stimmte alles- angefangen von der Dekoration mit Filmklappen auf den Tischen über Popcorn- und Eisverkauf bis hin zum Mittelpunkt des Konzert- der Filmmusik!
Moderator Tobias Klauke lieferte wieder die wichtigsten Infos zu den Stücken, die die Regisseure der drei Orchester herausgesucht hatten und begrüßte das Publikum und gleich die ersten Stars des Abends.
Sie sind zwar die Kleinsten, aber doch ganz groß, wenn Sie die Bühne betreten. Die Kinderstars der „Eintracht“ eröffneten den Abend und entführten das Publikum in die Welt von Harry Potter und dem Löwen Simba von „König der Löwen“. Wie bei richtigen Filmstars war vorher das Lampenfieber zu spüren, auf der Bühne war das Ausbildungsorchester unter der Leitung von Sebastian Vogt dann aber ganz souverän und genoss den verdienten Applaus.
Michael Lohmeier eröffnete den Auftritt des Großen Blasorchester pompös mit den Klängen zu „Gonna Fly Now“ aus dem Film „Rocky“ und konnte gleich mit einem Starauftritt überzeugen: Nikolas Imöhl beeindruckte mit einem Trompeten- Solo, mit dem er jeden Kritiker k.o. geschlagen hätte.
Unzählige Filmklassiker hat er mit seiner Musik bereichert, und so durfte ein Medley des Komponisten Klaus Doldinger nicht fehlen. Vor allem das von Stephanie Müthing toll gespielte Saxofon- Solo wird dem Publikum wohl im Ohr bleiben- neben den Tönen zu tollen Filmen wie „Eine unendliche Geschichte“ oder diversen Krimi- Titelmelodien.
Ein ungewöhnliches Instrument spielte dann im folgenden Stück die Hauptrolle: Sebastian Vogt nahm zu „The Typewriter“ Platz an einer Schreibmaschine und hämmerte präzise zu der Begleitung des Orchesters- was er da geschrieben hat, wird wohl immer sein Geheimnis bleiben…
Bevor es auf in die Prärie zu Winnetou ging, hatte Dirk Brambring als 1. Vorsitzender des Musikvereins noch einige Urkunden und Ehrennadeln an langjährige aktive Musiker zu verteilen. Im Filmgenre würden sie schon bald „Klassiker“ genannt: Christof Burmann, Rudi Jungmann und Stefan Vorderwülbecke sind mittlerweile 40 Jahre Mitglieder im Volksmusikerbund und bereichern den Verein nicht nur musikalisch, sondern stehen immer mit Rat und Tat zur Seite- sei es viele Jahre als Mitglieder des Vorstands als auch als Ratgeber mit viel Erfahrung! Weiterhin wurden geehrt:
30 Jahre: Ilona Busch
20 Jahre: Julian Melcher und Maike Wiepen
10 Jahre: Hannah Reschwamm, Christian Hillebrandt (in Abwesenheit), Valentina Schmidt und Stefan Schwermer
Passend zum Motto wurden zu dem ein oder anderen Stück auch Filmszenen eingespielt- und die „Große Suite über Winnetou“ durfte sogar in 3D genossen werden- unter ihren Kinosesseln fand das Publikum eigens angefertigte 3D- Brillen, die den ohnehin schon beeindruckenden Klangeindruck sicherlich noch unterstrichen und die zahlreichen Solisten in noch besserer Bildqualität erscheinen ließen. Besonders im Ohr wird wohl das einfühlsame Mundharmonika- Solo von Rafael Jürgens bleiben…
Nach der Pause gab Felix Burmann mit dem Jugendorchester wieder alles und erntete verdient tosenden Applaus für eine tolle Klangqualität! Die unverwechselbare Melodie zu der Figur „Pink Panther“, die auch heute noch häufig in Film- und Fernsehproduktionen zu hören ist, präsentierten die Jugendlichen mit genau der richtigen Lässigkeit.
Große Gefühle standen dann im Mittelpunkt des Medleys zu Kassenschlager „Titanic“. Das Publikum schmachtete Kate Winslet und Leonardo Di Caprio auf der Leinwand regelrecht zu und wurde dabei von einfühlsamen Melodien begleitet.
Weniger einfühlsam aber umso beeindruckender waren dann die wuchtigen Klänge von „Star Wars- The Marches“, die den Saal in fremde Galaxien schickten, um dem andauernden Krieg zwischen Gut und Böse beizuwohnen.
Eine tolle Gastrolle war an den Chor „Ton Art“ vergeben worden. Chorleiter Ulrich Middel griff mit den Sängerinnen und Sängern noch einmal das wunderschöne „Can you feel the love tonight“ von Elton John auf. Der Chor überzeugte mit mehrstimmigem Gesang, der auch bei „Without You“ unter die Haut ging.
Wirklich effektvoll wurde es dann bei der Musik zu „The Rock“, zu dem die Musiker des Großen Blasorchesters im Dunkeln begleitet von einem Gewitter, das auf der Leinwand tobte und gleichzeitig instrumental heraufbeschworen wurde, auf die Bühne schlichen.
Fröhliche und beschwingte Melodien gab es dann bei „Mary Poppins“ bevor es wieder auf in den Wilden Westen ging zu „The Magnificent Seven“. Zum offiziellen Abschluss des Konzertes kam noch einmal der Chor „TonArt“ mit auf die Bühne und performte mitreißend gemeinsam mit Großem Blasorchester und Theresa Vorderwülbecke alias Aretha Franklin den Welthit „Think“ aus dem Kassenschlager „The Blues Brothers“.
Nach tosendem Beifall und Dankesworten von Michael Lohmeier ließen es sich die Musiker nicht nehmen und gaben mit vielen bekannten Hits aus Zeichentrickfilmen eine Zugabe.
Und weil bei einem Blasmusikkonzert ein Marsch nicht fehlen darf, wurde auch noch der „Deutschmeister Regimentsmarsch“ aufgelegt, bevor es überging zur einer legendären Aftershowparty, bei der es noch so manch filmreife Szene gab…
Vielen Dank an Florian Schültke für die Fotos!
Autor: Felicia Schley